Weinbub Josef

Privatpersonen

Im Hof des ehemaligen Lagerhauses in Limberg türmen sich Millionen von Jahren an Erdgeschichte. „Wenn ich denke, dass ich der erste Mensch bin, der diese Steine geschnitten hat, empfinde ich tiefste Ehrfurcht.“ Der Steinmetz und Bildhauer Josef Weinbub hat vor fast 23 Jahren in Limberg die perfekte Bleibe für Arbeit und Kunst gefunden.

LIMBERG. Täglich fährt der 65-jährige mit dem Zug von Tulln herauf, um einen Stein zu bearbeiten, der bis heute kaum bekannt ist. „Ich weiß noch genau, als ich zum ersten Mal einen Limberger Granit geschnitten habe. Es war eine kleine Sensation, als er geschliffen und poliert  in den schönsten Farben schillerte“, erinnert sich Josef Weinbub nur zu gut daran, als er erstmals versuchte, Schottermaterial der Firma Hengl  für seine Arbeit zu verwenden. Die Bildhauerei und Kunst hatte in Weinbubs Leben immer einen hohen Stellenwert. Seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie bestritt er als Steingraveur und Steinmetz - zunächst angestellt und dann ab seinem 40. Lebensjahr als Chef der Einmann-Firma Weinbub. „Ich mache alles alleine.“ Der Vater von zwei erwachsenen Kindern ist Handwerker und auch hochspezialiserter Techniker, wenn es darum geht, seinen 40 Jahre alten Stapler zu hegen oder ausrangierte Maschinen so umzubauen, dass sie die Härte des Limberger Granits durchdringen. Der Weg dahin war vorgegeben: Schon als Kind hatte ich die Hosentaschen voller Steine. „Ich habe sie dann nass gemacht, um zu sehen welche Farbe sie haben.“ Heute steht Josef Weinbub kurz davor, „so etwas wie mein Lebenswerk zu vollenden“, sagt er und fasst mit seinen rauen Händen an eine schillernde Säule aus Limberger Granit. „Der Boden unter meinen Füßen“ heisst  die Formation aus Stein, der genauso gut zu Straßenschotter verarbeitet hätte werden können. Die verschiedensten Spielarten von Granit und Sandstein aus Limberg, von tiefschwarz über rot bis strahlend weiß, werden gezeigt. Und natürlich darf auch der Maissauer Amethyst nicht fehlen. Erstmals wurde dieses Werk bei der NÖ Landesausstellung am Heldenberg der Öffentlichkeit präsentiert.

Josef Weinbub wurde am 23. Juni 2009 von Landshauptmann Dr. Erwin Pröll mit dem goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich geehrt. Josef Weinbub zeichnete sich zuletzt dadurch aus, dass er den Grabstein des verstorbenen Maissauer Stadtpfarrers Monsignore Heinrich Hisch aus St. Margaretner Sandstein renovierte. Der engagierte Künstler veranstaltet jedes Jahr Bilhauer-Workshops in seinem Limberger Atelier - diese erfreuen sich großer Beliebtheit und gelten als Geheimtipp in der nationalen und internationalen Kunstszene.

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